Auf die Idee mit den Mini-Friseuren bin ich über den Koch Jürgen Mädger gekommen. Er hatte vor über 20 Jahren die Idee, in St. Bartholomä auf der Ostalb oberhalb von Heidenheim, Kindern in der Sommerfreizeit zum kochen zu bringen. Das hat so gut funktioniert, dass aus der lokalen Idee eine europäische Welle geworden ist. Tausende von Kindern sind inzwischen als Mini-Köche mit dem Handwerk in Verbindung gekommen. Die Idee hat mich sofort fassziniert und seither nicht mehr losgelassen. Mit Barbara von Lauenstein, Konrektorin unserer Bildungspartnerschule Katharinenschule in Esslingen, habe ich eine Unterstützerin gewonnen, die die Umsetzung der Mini-Friseure voll unterstützt. Dass sich die Firma topwell, seit Jahren einer unserer Lieferanten, zu einer finanziellen Unterstützung der Mini-Friseure entschlossen hat freut mich deshalb umso mehr.
Die Mini-Friseure sind eine charmante Art den Beruf des Friseurs emotional positiv aufzuladen. Meine Vorgaben sind einfach: Spaß haben, keine Noten, keine Bewertungen, kein Druck. Die Mädels sollen sich spielerisch auf ihren Abschluss am 22. Juli 2017 vorbereiten, sie frisieren an diesem Tag ihre eigene Modenschau bei uns im Salon. Dazu laden wir Schüler, Lehrer, Eltern, Kunden, Freunde und Bekannte auf den roten Teppich vor dem Salon ein, die sich ein Bild davon machen können, was die Mädels innerhalb von zehn Monaten gelernt und auf die Beine gestellt haben.
Die Mini-Friseure erhalten von uns zum Abschluss eine Urkunde, Fotografin und Filmcrew sind anwesend und produzieren die Grundlagen für ein Fotoalbum und eine CD als Erinnerung an en cooles Projekt. Wie schon erwähnt wollen wir Emotionen übertragen und damit unserem Beruf in ein positives Licht setzen. Das Ziel ist erreicht wenn wir nach der relativ langen Zeit von zehn Monaten melden können, dass die Kids durchgehalten und ihre Modenschau erfolgreich absolviert haben. Natürlich werden unsere Friseure die Minis bei der Modenschau unterstützen, das versteht sich von selbst.
Wir sind froh, dass die Idee der Mini Friseure so gut aufgenommen wird. Ich habe unserer Ausbilderin Sara Rogulja einige Fragen zur Arbeit mit den Minis gestellt:
Sara, wie nehmen die Kinder die Idee der Mini-Friseure auf?
Sehr, sehr gut, weil jede von ihnen schon immer mal wissen wollte was eine Friseurin so macht.
Was hat den Kindern bisher am besten gefallen?
Ganz klar das schminken und die Arbeit mit ihren feuerroten Glätteisen. Locken machen und glätten finde sie total gut.
Was motiviert die Kinder an der Idee Mini-Friseure?
Die Modenschau. Die freuen sich dermaßen auf die Modenschau, es ist wirklich schön zu beobachten, dass die Idee so weit trägt. Alle Mädels waren heute schon traurig, weil sie nur noch sieben mal kommen können bis die Modenschau stattfindet.
Ist das Alter der Kinder ein Problem?
Nein, das Alter um elf Jahre ist genau richtig. Jünger wären sie zu verspielt und älter zu nahe an der Pubertät, dann sind einfach andere Interessen wichtiger.
Haben die Kinder schon Erfahrungen mit Hairstylings gemacht?
Ja klar, die gucken YouTube und probieren alle möglichen Stylinge an sich und ihren Freundinnen aus. Das ist schon gut, dann fangen wir mit unserem Training nicht ganz so weit unten an und kommen schneller vorwärts.
Wie empfinden Sie selbst den Umgang mit den Mini-Friseuren?
Ich habe erwartet, dass es anstrengender wird, mehr so wie Flöhe hüten.Aber sie sind sehr aufs Lernen konzentriert, sie wollen wirklich etwas mitnehmen.
Empfinden die Kunden die Anwesenheit der Kinder als störend?
Nein, keineswegs. Die Kunden fragen natürlich was die Kinder machen, wir erklären ihnen das Projekt und alle finden es gut.
Welche Tätigkeiten kommen beim nächsten Mal dran?
Im Dezember waschen sie sich gegenseitig die Haare und stylen sich, damit sie ein Gefühl dafür bekommen wie sich echte Haare bei der Bearbeitung anfühlen. Das brauchen sie für die Vorbereitung auf die Modenschau.
Die Reise der Mini-Friseure hat begonnen und wir sind alle gespannt wohin sie uns führen wird.