„Hast du einen Plan?“ Diese Frage stelle ich während vielen Gesprächen anderen Unternehmern. Die Händler und Dienstleister in den Innenstädten haben keinen. Wie auch? Mir geht es ja genauso, es gibt keine Sicherheit für eine gelingende Transformation eines Geschäftsmodells. Deshalb gilt: Voranirren in Coronazeiten.
Wie soll das auch gehen, wenn wir von politischen Entscheidungen abhängen? Wir können weder etwas dagegen noch etwas dafür tun. Aber wir können unser Mindset verändern und uns darauf trainieren, dass sich unsere Gedanken nicht in der Corona-Dauerschleife verlieren. Wir sind frei, über die vorhandenen Probleme durch Corona hinaus zu denken. Wir dürfen an den ganz großen nächsten Wurf glauben, den wir mit unseren Unternehmen landen und in Zukunft erfolgreich sein werden. Voranirren in Coronazeiten ist derzeit das neue Normal.
Mein Konzept steht unter Beschuss, nicht nur, weil Umsatz fehlt. Auch und vor allem, weil ich vor Corona gar keine Notwendigkeit dafür gesehen habe, etwas zu ändern, weil es ja gut lief. Jetzt steht dafür alles auf dem Prüfstand, und ich habe festgestellt, dass es gar nicht so gut lief, wie ich dachte.
Die Einrichtung, das Angebot, die Ausbildung, die Weiterbildung, die Spezialisierung, der Kundennutzen, Ökologie und Nachhaltigkeit – die Liste ist lang und natürlich werde ich Lösungen finden. Das wirtschaftliche Umfeld ist sehr sprunghaft und unsicher. Die Situation dabei komplex und und es gibt keine Werkzeuge, sie zu vereinfachen. Wo also soll ich ansetzen? Beim wichtigsten Thema, meinen Mitarbeitern!
Deutschland irrt nicht einmal mehr voraus, Deutschland ist einfach stehen geblieben und teilweise sogar zurück geschritten. Ich möchte aber sehr gerne dazu beitragen, das zu ändern. Deshalb gestalte ich die Zukunft in meinem Einflussbereich. Digitalisierung, Ökologie und Nachhaltigkeit, sowie die Erhöhung des Kundennutzens und des Erlebniswertes sind dabei die wichtigen Themen.
Das Wie und das Wie lange dauert das ist davon abhängig, wie ich mit meinem Geschäft durch die Pandemie und aus der Pandemie hervorkomme. Eine Transformation braucht Kapital, das ich derzeit nicht in ausreichendem Maße habe, das muss erst wieder verdient werden. Und es kommt darauf an, wie stark die Vision ist, hinter der sich die Mitarbeiter aufstellen können.
Mit gefällt das Wort voranirren. Es passt gut in die pandemische Zeit, und es ist das Gegenteil von Planungssicherheit. Wir sind im Nebel unterwegs, oder im Schaum, wie es der Philosoph Peter Sloterdijk bezeichnet. Es gibt nicht mehr den geraden Weg zum Ziel, wenn es den je gab.
Wir machen Umwege, gehen um Ecken, sehen mal den Horizont, mal nicht und orientieren uns nach Gefühl, weil die Zahlen nur noch bedingt für eine Transformation taugen. Oliver Leisse, Inhaber der Agentur SEE MORE Future Research & Development hat es auf den Punkt gebracht: „Aus: Die Großen fressen die Kleinen wurde: Die Schnellen fressen die Langsamen ist heute: Die Versteher fressen die Nichtversteher geworden!“
Wer anpassungsfähig und mutig ist, und wer gerne Dompteur in unsicheren Zeiten ist, kann die erfolgreiche Transformation schaffen. Ich bin überzeugt, mein Team und ich gehören dazu.Ich freue mich wie immer auf eure Kommentare und Reaktionen.
Übrigens: Ich lade euch am Mittwoch, 1.12.2021, um 19:30 Uhr, ganz herzlich ein zum Facebook-Live Talk mit Hannes Kielmeyer und seinem Team bei Kielmeyers 1582 in Esslingen. Schaut ab 2.11.2021 auf die Ankündigung hier im Blog und gerne auch auf meiner Facebookseite.
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