Podcast – Peters tägliche Gedanken zur Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit (9) - Peter Gress
bauxit_abbau

Podcast – Peters tägliche Gedanken zur Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit (9)

Am Freitag hatte ich ein Gespräch mit meinem Steuerberater zum Thema Vollkostenrechung meines Autos, daraus folgt eine Gegenrechnung.

Die aufgelaufenen direkten Kosten kann ich aus der BWA entnehmen, die ich durch die gelaufenen Kilometer teile, dann kenne ich die Kilometerkosten. Das macht bei meinem Auto rund 60 Cent pro Kilometer bei einer jährlichen Laufleistung von 15.000 Kilometern. Die Kosten für 2022 sind noch nicht vollständig bekannt, das Jahr läuft ja noch. Der Benzinpreis ist derzeit extrem volatil, hier ergeben sich derzeit teils hohe monatliche Kosten. Wer mir erzählt, autofahren wäre günstiger als die Öffis rechnet meist nur den Sprit und läßt die Restkosten außer Acht. Wenn ich heute zu einem Konzert von Stuttgart nach München fahre und dafür 450 Kilometer zurücklege kostet mich das 270 Euro. Gerechnet auf fünf Personen mag der Einzelpreis noch angehen, alleine jedoch ist autofahren extrem unwirtschaftlich. Und es kommen kommen zusätzlich noch 123 Kilogramm CO2 hinzu die mit rund 5 Euro ausgeglichen werden sollten. Je nach schützenswertem Projekt kann der Ausgleichspreis auch höher sein.

Ein weiterer Kalkulationsfaktor sind die externen Kosten eines Fahrzeugs, die in der Regel im Kaufpreis nicht enthalten sind. Wie viel Umweltschaden ein Auto produziert  ist kaum auf den Punkt zu kalkulieren. Die externen Kosten hängen von den unterschiedlichen Werkstoffen ab, die bei der Produktion verbaut werden. Eine zentrale Frage muss zukünftig beantwortet werden: Was kostet es die Gesellschaft und die Umwelt, wenn die Rohstoffe aus der Erde genommen werden, und welchen Fußabdruck verursacht die resultierende Produktion des Produkts? Zum Teil sind das erhebliche Schäden, die ohne Beachtung einfach auf die Allgemeinheit abgewälzt werden.

Ich habe bisher Alu gesammelt, weil ich das Metall direkt an den Recycler liefern wollte. Derzeit fahre ich das Alu mit meinem Auto zum Recycler, das macht bei rund 80 Kilometer hin und zurück rund 48 Euro für die Kfz-Kosten und rund einen Euro für 23 Kilogramm CO2 hinzu, summa summarum also rund 50 Euro. Die Fahrt muss ich sechs- bis achtmal im Jahr machen, was die Kosten auf 3-400 Euro summiert. Meine 120 Kilogramm  Aluminium haben –  gerechnet auf die Primärherstellung – einen Wert von 256,80 Euro. Tagesaktuell hat mein Alt-Alu jedoch nur einen durchschnittlichen Wert von einem Euro pro Kilogramm, was sich auf 120 Euro pro Jahr summiert. Natürlich helfe ich mit, die Herstellungskosten pro Kilogramm Neu-Aluminium zu senken, indem mein Alu direkt recycelt wird und das beim Recycling nur rund zehn Prozent der Energie gegenüber Primär-Alu benötigt. Ganz klar ist allerdings, dass die persönliche Anfahrt in den Recyclinghof weder rentabel noch umweltfreundlich ist, deshalb entsorge ich das Alt-Alu vorläufig wieder über den Gelben Sack. Könnte man das Alu an einer zentralen Stelle sammeln und mehr-tonnenweise von einem Lkw zum Recycler bringen lassen, sähe die Rechnung besser aus.

Unsere Aufgabe im Salon für die nächsten Wochen besteht darin, eine Alternative für die Alufolie zu suchen, bzw. Dienstleistungen so zu verändern, dass wir für die Durchführung kein Alu mehr brauchen.

Zwei Informationsquellen habe ich für euch: Tagespreis-Alurerchner und CO2-Kosten Ausgleichsrechner

Hinterlasse einen Kommentar