Podcast – Peters tägliche Gedanken zur Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit (10) - Peter Gress
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Podcast – Peters tägliche Gedanken zur Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit (10)

Neben den Klimaleugnern gibt es viele Klimahochstapler. Überall werden Klimaziele artikuliert, die nie im Leben zu schaffen sind.

Viele Unternehmen wollen klimaneutral werden oder, noch besser, gleich gar keine Emissionen mehr produzieren. Wir in Deutschland sind dabei besonders aktiv. Wir fragen nicht nach dem langanhaltenden Sinn von Entscheidungen, wir definieren unsere ureignen Handlungen, obwohl wir wissen sollten, dass der Kampf gegen das Klima nicht allein in unserem Land entschieden wird. Wir wollen Energiewende, eMobilität, Atom- und Kohleausstieg und natürlich soziale Gerechtigkeit bin in die letzte Ritze, obwohl wir unsere Wirtschaft und unsere Bevölkerung damit vollkommen überfordern. Deutschland koppelt sich immer mehr vom ehemaligen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Erfolg ab. Was das Land einst groß gemacht hat, ist weitgehend untergegangen. Kaum jemand fragt nach Leistung, aber alle nach Verteilung. Die Frage ist, wie lange wir uns das noch leisten können? Was zum Teil gut gemeint ist, implodiert durch Rückkopplungen im System und wendet sich zum Negativen.

Der weltweite Verbrauch fossiler Energien steigt ständig an, trotz Klimakrise. Seit 1970 wird sich der Ölverbrauch bis 2050 von 45 Millionen Barrel auf  122 Millionen Barrel pro Tag um fast das Dreifache gesteigert haben. Der jährliche Mineralbedarf für erneuerbare Energien liegt derzeit bei 8 Millionen Tonnen Kupfer, Graphit,Nickel und anderen, 2030 werden wir hochgerechnet rund 31 Millionen Tonnen davon brauchen. Schon alleine der Abbau dieser Mineralien und seltenen Erden steigert den Land- und Naturverbrauch und belastet die Umwelt massiv. Trotzdem wird hierzulande die e-Mobilität als Segen dargestellt. Da darf man sich schon mal fragen, ob die Politik nach ökologischem Nutzen oder nach Parteidogma entscheidet. Die Senkung des Energieverbrauchs, bzw. der Umbau hin zu regenerativen Energien ist schnell versprochen, jedoch misst sich der Wert an der Machbarkeit. Da sieht es nicht so gut aus.

In Afrika bauen die Chinesen Kohlekraftwerke, als gäbe es kein Morgen. Die Afrikaner stehen in den Startlöchern, sie wollen den Strom. Wer sind wir, dass wir es Ihnen verbieten? 600 Millionen von ihnen scheren sich nicht um unsere Bedenken, warum sollten sie auch? Wir haben ja schon, was sie wollen. Von unserer Warte aus lässt sich leicht sagen, dass die anderen unsere Fehler gar nicht erst machen sollen. Sie werden es trotzdem tun, denn auch die bisher Unterprivilegierten wollen an die Sahnetöpfe der reichen Nationen. Wir werden es ihnen nicht verwehren können.

Sprechen wir in diesem Bezug von der Wind- und Solarenergie in Winter- Deutschland. Der im Sommer produzierte Strom kann im Winter mangels Speichermedien nicht zur Verfügung stehen. Hinzu kommen fehlende Überlandleitungen, die den Strom aus den Windparks im Meer in den Süden und Osten bringen. Rund 12.000 Kilometer  neue Leitungen werden dafür benötigt, gebaut sind erst 2.100 Kilometer, der Rest befindet sich im günstigsten Fall im Bau, oder steckt im ungünstigsten Fall in Genehmigungsverfahren fest. Die Genehmigung einer solchen Trasse kann locker zwischen zehn und zwanzig Jahren dauern, das ist definitiv zu lang. Die Windparks nützen ohne die Stromtrassen überhaupt nichts, weshalb Deutschland derzeit eines der Länder mit der dreckigsten Stromerzeugung ist. Dazuhin kaufen wir Flüssiggas aus Katar und USA und selbstverständlich Atomstrom aus Frankreich. Energiewnede adieu.

Deutschland will immer alles, aber besser als im Rest der Welt. Wir sollten einfach  die Kirche im Dorf lassen und zügig unsere Hausaufgaben machen, damit die Energiewende überhaupt zustande kommen kann.

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