In der sechsten Folge der Serie „Strategie für Friseurbetriebe“ spreche ich über die Kooperationsstrategie. Das zugehörige pdf können Sie wie gewohnt downloaden und als Anleitung zur weiteren strategischen Ausrichtung Ihres Betriebes verwenden.
Der Friseurmarkt ist von Kleinteiligkeit geprägt. Fast 40.000 Betriebe setzen zwischen 17.500 und 250.000 Euro um. Bei einem durchschnittlichen Gewinn von 20 Prozent bleibt in vielen Fällen nicht mehr viel zum Leben übrig. Viele dieser Betriebe wollen wachsen, ob an einem Standort oder durch Filialisierung. Besser ist es im ersten Schritt natürlich, den Ur-Standort auszubauen und optimal zu nutzen. Wachstum kostet Geld, Sie müssen in Marketing, Administration, Organisation, sowie Aus- und Weiterbildung investieren und dazu braucht es strategische Überlegungen und Finanzplanung. Um die fachliche Qualität zu sichern, Marketingkonzepte zu entwickeln, betriebswirtschaftliche Strukturen aufzubauen und die vielen anderen Aufgaben professionell erledigen zu können braucht es Kooperationen.
Kooperationen machen kleine Betriebe schlagkräftiger. Schulungen, die ein Betrieb alleine nicht stemmen kann werden in einer Kooperation möglich. Mit kooperativem Einkauf lässt viel Geld sparen und eine Kooperation zur Kreditbeschaffung oder einer optimierten steuerberaterischen Versorgung hat man auch als Kleinunternehmen Zugriff auf professionelle Strukturen. Kooperationen sind hilfreich wenn sie richtig gemanaged werden. Geben Sue sich bitte nicht dem Gedanken hin, man bilde eine Kooperation und alles würde dann von alleine laufen. Kooperationen sind aufwändig, denn bevor sie laufen müssen die Ziele, der Nutzen, die Aufgaben, die Verteilung des Erfolgs und viele weitere Kleinigkeiten geklärt werden. Das müssen Sie in Ihrem Betrieb sowieso machen, in der Kooperation gilt dasselbe Prinzip.
Kooperationen können natürlich auch scheitern. Meist passiert das, wenn die Ziele nicht sauber definiert und aufgeschrieben sind. Ich habe sehr häufig erlebt, dass Kooperationen mit einer guten Idee begonnen haben, dann aber durch Alleingänge von Kooperationsteilnehmern sehr schnell beendet wurden. Das ist in den Anfängen nicht weiter schlimm, denn wenn sich die unterschiedlichen Auffassungen von Zusammenarbeit schon früh zeigen ist noch nichts verloren. En Kooperationspartner kann zu Beginn besser ersetzt werden als im laufenden Prozess.