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Lieber Martin, da bin ich gespannt. In Vorfreude mit herzlichen Grüßen zurück, Peter
ReplyWenn man den Sonnenaufgang sehen will, darf man nicht nach Westen rennen.
Mein neues Seminar heißt „Raus aus der Vergleichbarkeit“. Extrem viele Kleinst- und Kleinbetriebe und insgesamt viel zu viele Betriebe für eine gleichbleibende Kundenanzahl führen automatisch zu einem rabiaten Verdrängungswettbewerb, den definitiv nicht alle überleben werden.
Ein Blauer Ozean steht für Leben, Weite und Entwicklung. Der Ozean des Friseurhandwerks ist aber tiefrot, ungesund, preisvergiftet und von einem knallharten Wettbewerb geprägt. Es tut schon fast weh, in den Markt zu schauen und die vielen blauäugigen Gründer zu sehen, die nur sehr bedingt auf die Existenz als Unternehmer vorbereitet sind. Dafür können sie noch nicht mal was, denn wäre die Meisterprüfung eine Unternehmerprüfung – und das sollte sie heutzutage sein – würde es besser um die Qualifikation der Jungunternehmer bestellt sein. Die meisten Gründer übertragen ihre Angestellten-Rolle in die Selbstständigkeit. Dabei sind so viele andere Aufgaben mit der neuen Aufgabe verbunden, die ein Arbeitnehmer im Vorfeld nicht im richtigen Maß hinterfragt und deshalb aus Nichtwissen und teils auch aus Selbstüberschätzung ins offene Messer läuft.
Deshalb plädiere ich für eine Unternehmerprüfung in der fünf Hauptthemen bearbeitet werden:
Digitaslisierung
Führung
Online-Marketing
Mitarbeiterentwicklung
Strategie und Positionierung
In der Meisterprüfung lernen Gründer theoretische betriebswirtschaftliche Grundlagen, aber auf eine Art und Weise, die sich nicht mit der Realität verknüpft. In einer Unternehmerprüfung werden diese Grundlagen in einem echten Unternehmen umgesetzt. Prof. Dr. Nils Herda von der Hochschule Albstadt-Sigmaringen macht es seinen Studenten zur Pflicht, während des Studiums eine Geschäftsidee zu definieren, ein Unternehmen zu gründen und dieses wie ein echtes Unternehmen zu entwickeln. Eine solche Aufgabe brächte auch Friseurmeistern wichtige Einsichten als Vorbereitung auf eine Gründung. Dabei muss kein Salon eigerichtet, sondern die Managementaufgaben in den Fokus gestellt werden.
Wenn alle dasselbe machen heißt das nicht, dass alle Recht haben. Im Friseurmarkt schnappen viele nach Luft und trotzdem hinterfragen sie meisten Saloninhaber nicht, warum sie nicht vom Fleck kommen, sich aufarbeiten und im besten Fall grade noch so über die Runden kommen. Wäre es nicht an der Zeit den beruflichen Anspruch neu zu denken? Sich klar zu werden, dass die derzeitige Klein-Klein Entwicklung nicht zielführend ist? Dass es besser wäre, wenn mehr Kooperationsmodelle entstehen? Ich sage: Wenn wir den Verbänden die Aufgabe überlassen wird die Branche noch mehr verlieren. Verbände sind selbst Teil des Systems, das sich nicht mehr selber erneuern kann. Die Kräfte der Vergangenheit entwerfen nichts Neues für die Zukunft, dabei sollte eine Unternehmer-Ausbildung dringend eingeführt werden.
Lieber Martin, da bin ich gespannt. In Vorfreude mit herzlichen Grüßen zurück, Peter
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